Boxen ist eine der populärsten Sportarten weltweit. Als eine der ältesten
Wettkampfarten des Menschen hat diese Popularität eine lange Tradition.
Es lässt sich nicht genau festlegen, wie alt der Faustkampf wirklich ist. Belege
zeigen, dass auch im alten Indien, China, Korea und Russland sowie unter den
Ureinwohnern Amerikas und Afrikas der Faustkampf Bestandteil von Kulten
und Zeremonien war. Die ersten nachgewiesenen Faustkämpfe zum Zwecke
der Unterhaltung von Menschen fanden bereits 3000 v. Chr. in Ägypten statt.
Der Faustkampf wurde erstmals im Jahre 688 v. Chr. in Griechenland bei
den 23. Olympischen Spielen der Antike ausgetragen. Im antiken Rom
wurde der Faustkampf vor allem bei Gladiatorenkämpfen (Lederriemen mit
Metalldornen), der Caestus vorgeführt. Die Ursprünge des modernen Boxens
liegen im England des 17. und 18. Jahrhunderts. Seit 1698 wurden im Londoner
Königstheater regelmäßige Boxveranstaltungen durchgeführt. Am 6. April
1893 fand der längste Boxkampf der Geschichte statt. Andy Bowen und Jack
Burke kämpft en über 110 Runden (sieben Stunden). Der Kampf endete unentschieden.
Bei den Olympischen Spielen 1904 in St. Louis feierte der Boxsport seine
Premiere als olympische Sportart. Am 5. Dezember 1920 schlossen sich
in Berlin unter dem Namen „Deutscher Reichsverband für Amateurboxen“
die deutschen Amateurboxer zusammen. Am 6. Dezember 1920 wurden die
ersten Deutschen Meisterschaft en durchgeführt. Die Sieger wurden ab diesem
Zeitpunkt in einer Bestenliste registriert. Seit den Olympischen Spielen 1996
werden die besten Boxer nach der Weltrangliste (ähnlich wie im Tennis) gesetzt.
Deutschland belegt derzeit den sechsten Platz in der Nationenwertung,
die von USA, Kuba und Russland (mit UdSSR) dominiert wird. Boxen ist die
einzige olympische Sportart, bei der nur Amateure zugelassen sind und wo
auch ab 2012 Frauen erstmals starten dürfen.
Es gibt grundlegende Unterschiede zwischen dem Amateur- und Profi -
boxsport. Die Regeln für den Amateurboxsport werden von der AIBA, dem
Weltverband des Amateurboxsports festgelegt. Diese Regeln sind zugleich die
Grundlage für das Boxen als olympische Disziplin. Somit ist die Teilnahme
an Olympischen Spielen nur Amateurboxern gestattet, die dem Weltverband
AIBA angehören. Amateur- und Profi boxsport haben unterschiedliche Regeln
und sind von Technik, Ausführung und Taktik her nur begrenzt vergleichbar.
Diese Bausteine werden im Training erlernt und gedrillt.